Schweden – Stockholm Tag 3 – Skansen

Heute haben wir uns einen ganzen Tag im Skansen Stockholm gegönnt – eine Art „All-inclusive-Museum“: Freilichtmuseum, Zoo, Aquarium, Zeitreise, Geschichtsunterricht und ein bisschen „Bullerbü zum Anfassen“. Kurz gesagt: Alles außer einer Achterbahn.

Auf dem Gelände stehen rund 150 Gebäude, die quer durch Schweden eingesammelt und hier wieder aufgebaut wurden – vom schlichten Holzschuppen (praktisch, wenn man mal spontan Feuerholz lagern möchte) über kleine Bauernhäuser bis hin zu stattlichen Gutshäusern mit eigenen Gästeflügeln. Selbst Kirchen und Schulen sind dabei – wer also unbedingt mal im Urlaub noch einen kleinen Mathe-Test nachholen möchte, hat hier die Chance.

Das Beste: In vielen der Häuser sitzen oder stehen Menschen in originalgetreuer Kleidung aus dem 18. bis frühen 20. Jahrhundert. Sie backen Brot, flicken Netze oder schauen geduldig in ihre Smartphones (okay, letzteres eher nicht). Und wenn man Fragen stellt, bekommt man freundliche Antworten – auf Schwedisch oder Englisch. Wahrscheinlich hätten sie uns auch auf Klingonisch geantwortet, wenn wir höflich gefragt hätten.

Natürlich gibt es auch jede Menge Tiere. Die Elche haben uns mit dem typischen „Ich bin größer als dein Auto“-Blick bedacht, während die Luchse und Vielfraße aussahen, als hätten sie gerade beschlossen, noch fünf Minuten länger auszuschlafen. Besonders putzig waren die Polarfüchse, die offenbar den Dresscode „fluffig“ besonders ernst nehmen. Und natürlich dürfen die Klassiker wie Bären, Robben und diverse Bauernhoftiere nicht fehlen – von der Ziege bis zum Schwein, das wahrscheinlich insgeheim die wahre Attraktion für Kinder ist.

Besonders spannend waren übrigens die Robben: Die tauchen nämlich gerne mal völlig unverhofft direkt vor den Besuchern aus dem Wasser auf – und spucken oder niesen dabei durch die Gegend. Ein bisschen wie ein Unterwasser-Lama mit eingebauter Spritzpistole. Uns hat es zum Glück nicht erwischt, aber wir standen live daneben, als andere eine „Gratis-Erfrischung“ abbekommen haben. Für manche vielleicht nervig – für die Robben eindeutig das Highlight des Tages.

Und falls einem das alles noch nicht genug ist: Im Sommer gibt’s auf der Freilichtbühne mitten im Park Konzerte. Von klassischer Musik über Volksmusik bis zu Schlagern ist alles dabei – quasi die Spotify-Playlist in Live-Version.

Fazit: Skansen ist ein bisschen wie Schweden im Miniaturformat – nur dass man keine 2.000 Kilometer durch Wälder, Seen und Fjorde fahren muss, um alles zu sehen. Praktisch, oder?

Am Ende des Tages haben wir uns noch einmal von den Hügeln im Skansen den Panoramablick über Stockholm gegönnt – die perfekte Mischung aus Postkartenmotiv und „Wo war noch mal unser Hotel?“-Orientierungshilfe.

Zum krönenden Abschluss des Abends gab’s dann endlich das, was man in Schweden einfach probieren muss: Köttbullar. Und ja, sie schmecken tatsächlich besser als die IKEA-Kantinen-Variante – auch wenn man bei jedem Bissen das Gefühl hat, gleich müsste irgendwo ein Billy-Regal mit inbegriffen sein.

Theoretisch hätte man den Abend danach noch in einer Bar ausklingen lassen können – schwedisch, international oder (kein Scherz) sogar deutsch, direkt ums Eck vom Hotel. Aber die Preise für Alkohol in Schweden (und erst recht in Dänemark oder Norwegen) sind so ambitioniert, dass man fast einen Kleinkredit beantragen müsste, nur um ein Bier zu bestellen. Also haben wir beschlossen, den Barbesuch einfach zurück nach München zu verlagern – da kennt man wenigstens schon die Schmerzgrenze an der Kasse.

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