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  • Schweden – Stockholm Tag 3 – Skansen

    Heute haben wir uns einen ganzen Tag im Skansen Stockholm gegönnt – eine Art „All-inclusive-Museum“: Freilichtmuseum, Zoo, Aquarium, Zeitreise, Geschichtsunterricht und ein bisschen „Bullerbü zum Anfassen“. Kurz gesagt: Alles außer einer Achterbahn.

    Auf dem Gelände stehen rund 150 Gebäude, die quer durch Schweden eingesammelt und hier wieder aufgebaut wurden – vom schlichten Holzschuppen (praktisch, wenn man mal spontan Feuerholz lagern möchte) über kleine Bauernhäuser bis hin zu stattlichen Gutshäusern mit eigenen Gästeflügeln. Selbst Kirchen und Schulen sind dabei – wer also unbedingt mal im Urlaub noch einen kleinen Mathe-Test nachholen möchte, hat hier die Chance.

    Das Beste: In vielen der Häuser sitzen oder stehen Menschen in originalgetreuer Kleidung aus dem 18. bis frühen 20. Jahrhundert. Sie backen Brot, flicken Netze oder schauen geduldig in ihre Smartphones (okay, letzteres eher nicht). Und wenn man Fragen stellt, bekommt man freundliche Antworten – auf Schwedisch oder Englisch. Wahrscheinlich hätten sie uns auch auf Klingonisch geantwortet, wenn wir höflich gefragt hätten.

    Natürlich gibt es auch jede Menge Tiere. Die Elche haben uns mit dem typischen „Ich bin größer als dein Auto“-Blick bedacht, während die Luchse und Vielfraße aussahen, als hätten sie gerade beschlossen, noch fünf Minuten länger auszuschlafen. Besonders putzig waren die Polarfüchse, die offenbar den Dresscode „fluffig“ besonders ernst nehmen. Und natürlich dürfen die Klassiker wie Bären, Robben und diverse Bauernhoftiere nicht fehlen – von der Ziege bis zum Schwein, das wahrscheinlich insgeheim die wahre Attraktion für Kinder ist.

    Besonders spannend waren übrigens die Robben: Die tauchen nämlich gerne mal völlig unverhofft direkt vor den Besuchern aus dem Wasser auf – und spucken oder niesen dabei durch die Gegend. Ein bisschen wie ein Unterwasser-Lama mit eingebauter Spritzpistole. Uns hat es zum Glück nicht erwischt, aber wir standen live daneben, als andere eine „Gratis-Erfrischung“ abbekommen haben. Für manche vielleicht nervig – für die Robben eindeutig das Highlight des Tages.

    Und falls einem das alles noch nicht genug ist: Im Sommer gibt’s auf der Freilichtbühne mitten im Park Konzerte. Von klassischer Musik über Volksmusik bis zu Schlagern ist alles dabei – quasi die Spotify-Playlist in Live-Version.

    Fazit: Skansen ist ein bisschen wie Schweden im Miniaturformat – nur dass man keine 2.000 Kilometer durch Wälder, Seen und Fjorde fahren muss, um alles zu sehen. Praktisch, oder?

    Am Ende des Tages haben wir uns noch einmal von den Hügeln im Skansen den Panoramablick über Stockholm gegönnt – die perfekte Mischung aus Postkartenmotiv und „Wo war noch mal unser Hotel?“-Orientierungshilfe.

    Zum krönenden Abschluss des Abends gab’s dann endlich das, was man in Schweden einfach probieren muss: Köttbullar. Und ja, sie schmecken tatsächlich besser als die IKEA-Kantinen-Variante – auch wenn man bei jedem Bissen das Gefühl hat, gleich müsste irgendwo ein Billy-Regal mit inbegriffen sein.

    Theoretisch hätte man den Abend danach noch in einer Bar ausklingen lassen können – schwedisch, international oder (kein Scherz) sogar deutsch, direkt ums Eck vom Hotel. Aber die Preise für Alkohol in Schweden (und erst recht in Dänemark oder Norwegen) sind so ambitioniert, dass man fast einen Kleinkredit beantragen müsste, nur um ein Bier zu bestellen. Also haben wir beschlossen, den Barbesuch einfach zurück nach München zu verlagern – da kennt man wenigstens schon die Schmerzgrenze an der Kasse.

  • Schweden – Stockholm Tag 2

    Das Wetter meinte es heute spannend mit uns: morgens noch so grau wie ein IKEA-Kleiderschrank, gegen Mittag dann plötzlich sommerlich wie im Werbeprospekt. Perfektes Timing also, um mit unserem ÖPNV-Tagesticket kreuz und quer durch Stockholm zu düsen – quasi einmal quer durchs U-Bahn-Universum.

    Die Metrostationen hier sind echte Kunstwerke. Manche sehen aus wie bunte Höhlenmalereien, andere wie moderne Galerien, nur dass man dort statt Weinchen und Käsehäppchen die Pendler mit Coffee-to-go findet. Einige Bahnhöfe gehen gleich über vier oder fünf Etagen – da braucht man fast ein Navi oder einen Sherpa, um wieder ans Tageslicht zu kommen. Wir haben uns also brav an den ausgehängten Plänen orientiert, auch wenn man dabei ein bisschen so aussieht, als würde man gerade versuchen, die geheimen Codes einer Schatzkarte zu entziffern.

    Und dann, mitten in der Stadt: Trommelwirbel, Hufgeklapper! Wir hatten das Glück, die königliche Reiterstaffel zu sehen – vermutlich auf dem Weg zum Wachwechsel am Schloss. Ein Anblick wie aus einem Historienfilm, nur dass man selbst in Shorts und mit Kamera in der Hand etwas weniger majestätisch daneben wirkte.

    Unsere Tour führte uns heute auch zu einer der absoluten Promi-Sehenswürdigkeiten Stockholms – der Vasa. Nein, nicht das Knäckebrot, sondern ein schwedisches Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert, das damals während des 30-jährigen Krieges gebaut wurde. Leider hatte es wohl mehr „Design by Drama“ als „Design by Ingenieur“ – denn schon bei der Jungfernfahrt machte das Schiff einen Bauchklatscher in die Ostsee und versank direkt in der Hafeneinfahrt. Ein bisschen so, als würde man sein neues Auto beim Losfahren direkt gegen die Garagenwand setzen.

    Dort lag die Vasa dann schlappe 333 Jahre in 30 Metern Tiefe, bis man sie wieder entdeckte und aus dem Wasser holte. Und was soll man sagen: sie hat sich ziemlich gut gehalten. Ganze 98 % der Originalteile sind noch vorhanden – was vermutlich mehr ist, als bei manchen heutigen IKEA-Regalen nach dem ersten Umzug.

    Besonders beeindruckend sind die vielen Verzierungen: über 700 Schnitzereien, ursprünglich alle bunt bemalt und von einem deutschen Künstler gefertigt. Damals also quasi „Made in Germany“ – nur eben mit leichtem Konstruktionsfehler.

    Im Museum kann man heute stundenlang über das riesige Schiff staunen. Etwa zwei Stunden sollte man sich dafür locker Zeit nehmen. Und wenn man davor stand, hatte man fast das Gefühl, die Vasa würde jeden Moment nochmal ablegen – hoffentlich diesmal mit etwas mehr Balance.

    Nach so viel Seefahrtsgeschichte meldete sich unser Magen, und wir gönnten uns leckere Dumplings mit verschiedenen Füllungen – so etwas wie die asiatischen Cousins der schwäbischen Maultaschen. Mit gestärktem Bauch setzten wir unsere Tour durch die Stadt fort.

    Entlang der vielen Kanäle, die sich zwischen den Stockholmer Inseln ziehen, kamen wir immer wieder an prächtigen Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorbei: Kirchen, kleine Schlösser, alte Kaufmannshäuser. Und das alles eingebettet in diese Mischung aus Wasser, Brücken und Inseln – Stockholm ist wirklich wie ein Freilichtmuseum mit Linienbusanschluss.

  • Schweden – Stockholm Anreise und Tag 1

    Gestern haben wir Alta den Rücken gekehrt und sind über Oslo nach Stockholm geflogen. Am Flughafen Alta gab’s noch ein kleines „Special-Effect-Programm“: kurz vor unserem Start rollte ein riesiger Airbus A400M der Bundeswehr über die Landebahn. Der „kleine“ Flughafen wirkte dabei fast so, als hätte jemand einen Elefanten in ein Vogelhäuschen gestellt.

    In Stockholm angekommen, gleich der erste Pluspunkt: die Temperaturen sind deutlich angenehmer als in Alta – endlich mal ohne Handschuhe durch die Straßen schlendern! Nach einer kurzen Orientierung (aka: „Wo sind wir und wie kommen wir hier wieder weg?“) ging’s mit dem Bus zum Hotel. Koffer abgestellt, Nach einem kurzen Spaziergang sind wir dann in einer Sushi-Bar hängengeblieben – zwei riesige Platten später war klar: Stockholm kann auch kulinarisch was.

    Insider-Tipp: Vom Flughafen kommt man am einfachsten mit den Flygbussarna in die Stadt. Abfahrt ab Airport oder Terminal 2/3, Richtung Liljeholmen oder Central Station. Es gibt mehrere Routen, je nachdem wo man hin möchte. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten, kostet 169 SEK – also günstiger als ein Taxi und vermutlich auch schneller, weil man sich nicht durch schwedische Staus fluchen muss. Der Arlanda-Express (Zug) ist zwar etwas schneller, aber auch um einiges teurer.

    Kleiner Nachtrag: Am besten die Tickets für den Flughafentransfer (inkl. Rückfahrt – spart 10% und ist 3 Monate gültig) über die Website von „Flybussarna“ buchen. Die Tickets sind so günstiger als am Automaten oder im Bus.

    Heute stand ganz klassisch Sightseeing in Gamla Stan auf dem Programm – oder wie es eigentlich heißt: Gamla Staden. Übersetzt bedeutet das schlicht „Altstadt“. Klingt unspektakulär, ist aber das Herzstück von Stockholm. Auf dem Weg dahin stolperten wir quasi über das berühmte Rathaus – also nicht wortwörtlich, zum Glück. Aber es lag so prominent am Weg, dass man fast dachte, es wolle sich selbst ins Sightseeing-Programm mogeln.

    Weiter ging’s am schwedischen Reichstag vorbei, wo wir kurz überlegt haben, ob wir nicht ein, zwei Gesetze vorschlagen sollten („Gratis-Kanelbullar für Touristen“ zum Beispiel). Danach weiter zum Königlichen Schloss. Der König war zwar nicht zuhause (oder er hat so getan, als wäre er nicht da – wir hätten’s ihm nicht übel genommen).

    Durch die engen, verwinkelten Gassen ging es schließlich in die große Fußgängerzone. Dort reiht sich alles aneinander: schicke Designerläden, Juweliere mit Uhren so teuer wie ein Kleinwagen – und mittendrin: H&M. Passt aber, schließlich hat die Kette hier in Schweden ihre Wurzeln.

    Nach ein paar obligatorischen Fotos (Beweis: wir waren wirklich da!) gönnten wir uns noch ein kleines Dinner in der Hötorgshalle (Fischsuppe und Fish&Chips – war sehr lecker), bevor es zurück ins Hotel ging. Fazit: Stockholm ist eine Mischung aus royaler Pracht, schmalen Kopfsteinpflaster-Gassen und der beruhigenden Gewissheit, dass man im Notfall immer zu H&M flüchten kann.

  • Norwegen – Alta & zwischen Fazit

    Mit dem Mietwagen ging es für uns nach Alta – Tempomat eingeschaltet, die Straße frei, und ringsum eine Landschaft, wie man sie sonst nur aus einem Norwegen-Werbespot kennt. Nach ein paar Stunden Fahrt erreichten wir unser Hotel, checkten schnell ein und warfen die Koffer nur kurz ins Zimmer.

    Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht, denn wir wollten natürlich sofort das „pulsierende Zentrum“ von Alta erkunden. Ein kleiner Spoiler: Dieses Zentrum passt bequem in zwei Schuhkartons – aber genau das macht den Charme aus. Ein paar Cafés, Geschäfte und die entspannte Atmosphäre ließen uns gleich ankommen.

    Die Nordlicht-Kathedrale bewundert: sieht aus, als hätte ein Architekt beschlossen, eine Eistüte mit einem Raumschiff zu kreuzen. Ergebnis: futuristisch, fotogen und garantiert „Instagram-approved“.

    Dann die Überraschung: ein Music Festival! Überall Menschen, als hätte Alta plötzlich die Einwohnerzahl von Tokio. Wir haben uns durchgeschlängelt, Souvenir-Magnet ergattert (Pflichtprogramm für zukünftige Kühlschrank-Ausstellungen) und anschließend heldenhaft gegessen – schließlich braucht der Reisende Energie, um sich weiter überfüllte Straßen zu schlängeln.

    Unser Fazit für Skandinavien (Stand jetzt):

    Mit Englisch kommt man locker durch – und in Schweden legt so mancher Tourguide sogar noch einen kleinen Deutsch-Crashkurs oben drauf.

    Die Leute sind fast verdächtig freundlich und erstaunlich gut gelaunt – wahrscheinlich liegt’s am frischen Wasser, das man direkt aus der Leitung trinken kann.

    Hotelzimmer werden nicht täglich geputzt. Das spart zwar Handtuchakrobatik, fördert aber den innigen Kontakt zum eigenen Kofferinhalt.

    Bargeld? Haben wir nicht einmal in der Hand gehabt – die Karte ist König, Königin und Premierminister in einem.

    Preise? Sagen wir so: Wer in Deutschland überteuertes Bier für 7-8 € bemängelt, sollte in Skandinavien lieber gleich die Augen schließen. Dort kostet das 0,3–0,5 L-Glas nämlich 13–15 €. Mahlzeiten im Restaurant liegen gerne bei 300–800 NOK pro Nase. Günstiger wird’s im Supermarkt (100–250 NOK) oder am Imbiss (150–300 NOK).

    In Norwegen gibt’s immerhin automatisch eine Flasche Leitungswasser zum Essen. Trinkgeld wird nicht erwartet – aber die Kartenzahlung hat zum Glück auch ein “+ Trinkgeld”-Knöpfchen für alle, die sich heldenhaft großzügig fühlen.

    Das Nordkap ist übrigends total überfüllt. Ein kleiner Tipp: Entweder gleich ganz früh die aufgehende Sonne (nur im Sommer) oder am späten Nachmittag bis Abend die untergehende Sonne (auch nur im Sommer) nutzen. Viel weniger Leute, vor allem viel weniger Deutsche 😉 Am Nordkap und auf der Straße dorthin sind gefühlt 40% deutsche Kennzeichen unterwegs.

  • Norwegen – Skarsvåg

    Unsere Unterkunft in Repvåg ist eine Holzhütte im skandinavischen Stil – und wenn ich „direkt am Wasser“ sage, meine ich direkt. Wer zu weit auf der Veranda nach hinten tritt, braucht vielleicht schon Schwimmflügel. Der Blick über den Porsangerfjord ist jedenfalls jeden Morgen wie ein Postkartenmotiv, nur dass hier kein Photoshop im Spiel ist.

    Heute ging’s auf eine dreistündige Wanderung zum Kirkeporten bei Skarsvåg – einer Klippenformation, die aussieht, als hätte die Natur beschlossen, spontan eine Kathedrale zu bauen, aber dann nach dem Portal aufgehört. Die Fahrt dorthin dauerte etwa eine Stunde. Strahlender Sonnenschein, endlose Landschaft und natürlich: Rentiere. Die stehen hier am Straßenrand wie Kühe in Bayern – nur irgendwie fotogener.

    Der Weg führte über einen kleinen Berg bei Skarsvåg, und es dauerte keine zehn Minuten, bis wir mitten im „Rentier-Highway“ standen. Manche kamen so nah (etwa zehn Meter), dass man fast erwartet hätte, sie würden gleich fragen, ob wir einen Snack dabeihaben. Wir blieben brav stehen, um sie nicht zu stören – auch wenn sie uns vermutlich eh für unspektakulär hielten. Das Highlight: Wir entdeckten einige seltene weiße Rentiere, die bei den Samen als Glücksbringer gelten. Ob das Glück auch beim Lotto hilft, wird sich noch zeigen.

    An den Klippen angekommen, stand er da: der Kirkeporten. Aus der richtigen Perspektive sieht man durch das steinerne „Kirchenportal“ direkt auf das Nordkaphorn – das tatsächlich wie das Horn eines Nashorns wirkt, das aus dem Felsen wächst. Wir kletterten bis an den Fuß der Klippen und einmal durch das Portal hindurch. Wer hier nicht mindestens 37 Fotos macht, hat wohl vergessen, den Auslöser zu finden.

    Zurück ging’s mit Sonnenstrahlen im Gesicht, Rentierbildern auf der Kamera und der beruhigenden Gewissheit, dass Glück heute nicht nur eine Frage von weißen Rentieren war – sondern auch von atemberaubender Landschaft.

  • Norwegen – Nordkap

    Von Alta bis zum Nordkap – nur drei Stunden mit dem Auto… dachten wir. In Wahrheit haben wir gefühlt doppelt so lange gebraucht, weil wir alle paar Kilometer anhalten mussten. Die Landschaft war einfach zu schön, um einfach vorbeizufahren – und die Kamera bekam mehr Arbeit als der Motor.

    Zwischendurch sorgten Rentierfamilien für Verkehrschaos: Sie überquerten die Straße in aller Seelenruhe, als hätten sie einen VIP-Pass.

    Am „nördlichsten Punkt Europas“ angekommen, erwartete uns ein voller Parkplatz und jede Menge Selfie-Touristen. Die erste Reaktion: leichte Enttäuschung. Doch Geduld zahlt sich aus – später war es fast leer, die Aussicht war gigantisch, und wir bekamen unser perfektes Foto: ohne Menschentraube, nur wir, das Meer und das Ende der Welt

  • Norwegen – Tromsø – Tag 2, 3

    Am zweiten Tag beschlossen wir nach einem kleinen Frühstück spontan, das schöne Wetter auszunutzen, und buchten eine vierstündige Bootstour durch den Fjord von Tromsø. Die Fahrt führte uns an geschichtsträchtige Orte – darunter Stellungen, die im Zweiten Weltkrieg von deutschen Besatzungstruppen genutzt wurden, sowie den Platz, an dem das größte jemals gebaute Schlachtschiff, die Tirpitz, versenkt wurde.

    Die Landschaft des Fjords war atemberaubend: sanfte Hänge, schroffe Felsen und das glitzernde Wasser, das im Sonnenlicht wie flüssiges Silber wirkte. Unterwegs legten wir einen kurzen Halt ein, um mit einer Unterwasserdrohne die faszinierende Welt unter der Oberfläche zu erkunden. Auf dem Bildschirm erschienen Seesterne, Langusten und beeindruckende Königskrabben (King Crabs). Wale oder Orcas ließen sich im Sommer leider nicht blicken – für Walbeobachtungen eignen sich die Monate von November bis Februar deutlich besser.

    Ein weiterer Stopp führte uns zu einem kleinen Fischereimuseum. Dort erhielten wir spannende Einblicke in das frühere Leben der Fischer, inklusive der für Norwegen einst bedeutenden Walfangtradition. Auf großen Postern konnten wir noch einmal alle Bewohner des Fjords bewundern.

    Am Abend ließen wir den Tag kulinarisch ausklingen – in einem charmanten Fischrestaurant direkt am Wasser. Es gab traditionellen Stockfisch (Kabeljau) und, als besondere Kostprobe, Walsteaks. Die Konsistenz erinnerte an ein medium gegartes Rindersteak, der Geschmack war einzigartig und schwer zu beschreiben – auf jeden Fall aber köstlich.

    Am dritten und letzten Tag in Tromsø nahmen wir uns vor, den Storsteinen Mountain – den Hausberg der Stadt – zu erklimmen. Von dort, so hatten wir gehört, sollte man einen wundervollen Blick über den Fjord haben. Anstatt bequem mit dem Bus und der Seilbahn zum Gipfel zu fahren, entschieden wir uns für die sportlichere Variante: den Weg zu Fuß.

    Zuerst ging es über eine der großen Brücken, die den Fjord überspannen, bis zum Fuß des Berges. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Eiskathedrale – dem Wahrzeichen der Stadt – vorbei. Dann begann der Aufstieg – über rund 1.300 Stufen, die sich in endlosen Serpentinen den Hang hinaufziehen. Der Weg war anstrengend, aber jeder Schritt brachte uns der Aussicht ein Stück näher.

    Oben angekommen, wurden wir mehr als belohnt: Vor uns lag Tromsø wie ein Bilderbuch – die bunten Häuser, das glitzernde Wasser des Fjords und dahinter die schneebedeckten Gipfel. Das Wasser war so klar, dass man selbst von hier oben an einigen Stellen den Grund erkennen konnte.

    Nach dem Abstieg und einer kurzen Verschnaufpause blieb uns nur noch, die Koffer zu holen und uns auf den Weg zum Flughafen zu machen. Ziel: Alta – die nächste Station unserer Reise.

  • Norwegen – Tromsø – Tag 1


    Heute führte uns unsere Reise weiter gen Norden – genauer gesagt nach Tromsø. Die Stadt gilt als Tor zur Arktis und hat eine lange Tradition als bedeutender Hafenort. Schon vor über hundert Jahren brachen von hier Expeditionen auf, um das unbekannte Land jenseits des Polarkreises zu erkunden. Auch heute noch ist Tromsø Ausgangspunkt für zahlreiche Touren in die arktische Wildnis – ob zu wissenschaftlichen Zwecken, für Abenteuerreisen oder um einfach das besondere Licht des Nordens zu erleben.

    Der Hafen ist geprägt von der Fischerei, die hier seit Jahrhunderten das Leben bestimmt. Zwischen den Booten riecht es nach Meer und frischem Fang, Möwen kreisen über den Kais, und im Hintergrund ragen die Berge wie eine schützende Kulisse empor.

    Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgeladen hatten, wollten wir den ersten Abend nicht ungenutzt lassen. Also machten wir uns auf den Weg zum Hafen, um das letzte goldene Sonnenlicht einzufangen. Die warme Abendstimmung spiegelte sich sanft auf dem Wasser, während kleine Boote träge in den Wellen schaukelten.

    Hier scheinen Geschichten von Trollen allgegenwärtig zu sein – so sehr, dass es für sie sogar ein eigenes Museum gibt. Zwischen den Gebäuden tauchen immer wieder kleine geschnitzte Figuren auf, die neugierig zwischen Blumen und Pflastersteinen hervorlugten.

    Landschaftlich ist die Gegend schlicht beeindruckend: Tiefe Fjorde schlängeln sich zwischen mächtigen Bergen, deren Spitzen selbst im Sommer noch weiße Schneefelder tragen. Die klare Luft und das Spiel aus Licht und Schatten lassen jeden Blick wie ein Postkartenmotiv wirken – und machen Lust auf mehr Entdeckungen am nächsten Tag.

  • Norwegen – Oslo – Tag 3

    Heute war Entspannung angesagt – wir schlenderten gemütlich durch die Straßen, bewunderten die schöne Architektur und ein paar Skulpturen, die wahrscheinlich heimlich Selfies machen, wenn keiner hinschaut.

    Nach einer Pizza (die definitiv die „ich-kann-nicht-mehr-aber-esse-trotzdem-weiter“-Kategorie gewann) mussten wir natürlich noch den berühmten Tiger am Hauptbahnhof ablichten – Pflichtprogramm!

    Und weil wir noch Energie hatten, sind wir um 23 Uhr einfach weiter durch die Gegend spaziert und haben versucht die nächtliche Stimmung Oslo’s einzufangen . Auf dem Dach des Opernhauses haben wir dann mit dem Licht gespielt und versucht, möglichst cool auszusehen. Ob das geklappt hat? Sagen wir mal so: Die Kamera hat’s geschluckt.

  • Norwegen – Oslo – Tag 2

    Wir starteten heute ganz entspannt in den Tag. Die Sonne zeigte sich freundlicher als an den vergangenen Tagen, was auch unserer Stimmung einen spürbaren Aufschwung verlieh. Unser Ziel war der Hafen bei der City Hall, von wo aus die Fähren zu den Inseln sowie die Rundfahrten im Fjord starten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Parlament. In der Nähe fand gerade das Norbunsang Festival statt – ein lebendiges Treffen von Jugendchören aus Schweden, Norwegen und Dänemark, deren Gesang schon von Weitem zu hören war.

    Am Hafen angekommen, bestiegen wir die Fähre nach Bygdøy, einer Halbinsel bei Oslo, die für ihre zahlreichen Museen bekannt ist – ab 2026 wird hier auch wieder ein Wikingermuseum eröffnet. Unser erstes Ziel war das FRAM-Museum, das die über 500-jährige Geschichte der Erkundung der Arktis und der Nordwestpassage erzählt. Herzstück des Museums ist die FRAM, das erste Schiff, das sich bewusst im Eis einfrieren ließ, um die Eisdrift in der Arktis zu beweisen und zu dokumentieren – ein wagemutiges Experiment der berühmten Nansen-Expedition. Später wurde die FRAM noch für weitere Unternehmungen eingesetzt, darunter Fahrten nach Grönland und die vielleicht bekannteste von allen: die Antarktis-Expedition von Roald Amundsen. Schließlich brachte man das Schiff an Land und errichtete das heutige Museum darum herum. Die Ausstellung bot viele spannende Einblicke in die Welt der Polarforschung – von den technischen Herausforderungen bis hin zu den persönlichen Geschichten der Expeditionsteilnehmer.