Norwegen – Skarsvåg

Unsere Unterkunft in Repvåg ist eine Holzhütte im skandinavischen Stil – und wenn ich „direkt am Wasser“ sage, meine ich direkt. Wer zu weit auf der Veranda nach hinten tritt, braucht vielleicht schon Schwimmflügel. Der Blick über den Porsangerfjord ist jedenfalls jeden Morgen wie ein Postkartenmotiv, nur dass hier kein Photoshop im Spiel ist.

Heute ging’s auf eine dreistündige Wanderung zum Kirkeporten bei Skarsvåg – einer Klippenformation, die aussieht, als hätte die Natur beschlossen, spontan eine Kathedrale zu bauen, aber dann nach dem Portal aufgehört. Die Fahrt dorthin dauerte etwa eine Stunde. Strahlender Sonnenschein, endlose Landschaft und natürlich: Rentiere. Die stehen hier am Straßenrand wie Kühe in Bayern – nur irgendwie fotogener.

Der Weg führte über einen kleinen Berg bei Skarsvåg, und es dauerte keine zehn Minuten, bis wir mitten im „Rentier-Highway“ standen. Manche kamen so nah (etwa zehn Meter), dass man fast erwartet hätte, sie würden gleich fragen, ob wir einen Snack dabeihaben. Wir blieben brav stehen, um sie nicht zu stören – auch wenn sie uns vermutlich eh für unspektakulär hielten. Das Highlight: Wir entdeckten einige seltene weiße Rentiere, die bei den Samen als Glücksbringer gelten. Ob das Glück auch beim Lotto hilft, wird sich noch zeigen.

An den Klippen angekommen, stand er da: der Kirkeporten. Aus der richtigen Perspektive sieht man durch das steinerne „Kirchenportal“ direkt auf das Nordkaphorn – das tatsächlich wie das Horn eines Nashorns wirkt, das aus dem Felsen wächst. Wir kletterten bis an den Fuß der Klippen und einmal durch das Portal hindurch. Wer hier nicht mindestens 37 Fotos macht, hat wohl vergessen, den Auslöser zu finden.

Zurück ging’s mit Sonnenstrahlen im Gesicht, Rentierbildern auf der Kamera und der beruhigenden Gewissheit, dass Glück heute nicht nur eine Frage von weißen Rentieren war – sondern auch von atemberaubender Landschaft.

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